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Zgodovina za vse

Kaj pomeni nacionalni boj?

Primer iz Spodnje Štajerske okoli leta 1900

Avtor(ji):Martin Moll
Soavtor(ji):Aleksander Žižek (prev.)
Leto:2005
Založnik(i):Zgodovinsko društvo, Celje
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Avtorske pravice:
CC license

To delo avtorja Martin Moll je ponujeno pod Creative Commons Priznanje avtorstva-Nekomercialno-Brez predelav 4.0 Mednarodna

Datoteke (1)
Ime:2005_1_Zgodovina-za-vse.pdf
Velikost:6.18MB
Format:application/pdf
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Opis
Avtor na primeru ptujskega odvetnika in vnetega slovenskega nacionalista dr. Antona Brumna, ki je od začetka 20. stoletja pa vse do konca prve svetovne vojne, bojeval privatno vojno s ptujskim županom Josefom Ornigom, zastavonošo nemške stranke na Ptuju, raziskuje zagrizene in dolgotrajne nacionalne boje na Spodnjem Štajerskem. V teh bojih sta obe strani obilno zlorabljali vsa razpoložljiva pravna sredstva, s pogosto minornimi in smešnimi medsebojnimi obtoževanji pa sta preko svojih »ljudi« v državnem zboru »obremenjevali« tudi tedanjo visoko politiko v Avstroogrski.
Metapodatki (12)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/2201
    • naslov
      • Kaj pomeni nacionalni boj?
      • Primer iz Spodnje Štajerske okoli leta 1900
      • The meaning of the national conflict
      • A Case-Study from Lower Styria circa 1900
      • Was bedeutet Nationalitätenkampf?
      • Ein Fallbeispiel aus der Untersteiermark um 1900
    • ustvarjalec
      • Martin Moll
    • soavtor
      • Aleksander Žižek (prev.)
    • predmet
      • nacionalizem
      • Slovenci
      • Nemci
      • nationalism
      • Austro-Hungarian Empire
      • Slovenes
      • Germans
    • opis
      • The author examines the embittered and long drawn-out national conflicts in Lower Styria, based on the case of the Ptuj solicitor and fiery Slovenian nationalist, Dr. Anton Brumen. From the beginning of the 20th century and up until the end of the First World War, he waged a private war with the Mayor of Ptuj, Josef Ornig, the standard-bearer of the German Party in Ptuj. During these conflicts, both sides copiously abused all available legal means, and often also "encumbered" the politics of state of the Austro-Hungarian Empire by means of petty and ludicrous mutual accusations made by "their" men in the National Assembly.
      • Avtor na primeru ptujskega odvetnika in vnetega slovenskega nacionalista dr. Antona Brumna, ki je od začetka 20. stoletja pa vse do konca prve svetovne vojne, bojeval privatno vojno s ptujskim županom Josefom Ornigom, zastavonošo nemške stranke na Ptuju, raziskuje zagrizene in dolgotrajne nacionalne boje na Spodnjem Štajerskem. V teh bojih sta obe strani obilno zlorabljali vsa razpoložljiva pravna sredstva, s pogosto minornimi in smešnimi medsebojnimi obtoževanji pa sta preko svojih »ljudi« v državnem zboru »obremenjevali« tudi tedanjo visoko politiko v Avstroogrski.
      • Im 19. und 20. Jahrhundert, dem Zeitalter des blühenden Nationalismus und Chauvinismus, waren Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Völkern und Volksgruppen innerhalb eines Staates und zwischen mehreren Staaten an der Tagesordnung. Sie wurden überall geführt mit Berufung auf angebliche oder wirkliche historische, kulturelle, politische und sonstige Rechte der jeweils eigenen Nation, die es gegen konkurrierende Ansprüche durchzusetzen galt, koste es, was es wolle. Über diese mit leidenschaftlicher Erbitterung, nicht selten auch gewaltsam, ausgetragenen Konflikte liegt eine reichhaltige Forschungsliteratur vor, die mittlerweile ganze Bibliotheken füllt. Wir entnehmen ihr Folgendes: Fast immer ging es um den Versuch einer Minderheit, mehr Rechte oder überhaupt einen gleichberechtigten Status durchzusetzen. Ebenso regelmäßig trafen diese Bestrebungen auf eine Mehrheit, die kein Interesse hatte, Abstriche von ihrer bislang privilegierten Position hinzunehmen. Vielmehr war diese Majorität entschlossen, ihre Vorrechte mit Zähnen und Klauen zu verteidigen. Von einem friedlichen Nebeneinanderleben, erst recht von einer multikulturellen Gesellschaft, konnte im 19. und frühen 20. Jahrhundert keine Rede sein. In der Steiermark verlief die Front zwischen der deutschsprachigen Mehrheit und den in der damaligen Untersteiermark wohnhaften Slowenen, um 1900 immerhin eine starke Minderheit von rund 400.000 Personen gegenüber einer knappen Million Deutschsteirer. Obwohl zu diesem Thema inzwischen viele detailgenaue und quellennahe Arbeiten erschienen sind, fällt es uns heute immer noch schwer zu verstehen, aus welchen Motiven und um welche Gegenstände da einmal gestritten wurde und welcher Methoden man sich hierbei bediente. Wer sich das heutige, erfreulicherweise, harmonische und gutnachbarschaftliche Verhältnis zwischen der Republik Slowenien und dem Bundesland Steiermark beziehungsweise der Republik Österreich vor Augen hält, der kann sich kaum vorstellen, mit welcher Leidenschaft noch vor rund 100 Jahren um den „nationalen Besitzstand" der beiden Volksgruppen gekämpft wurde, die damals in einer gemeinsamen Heimat, dem Herzogtum Steiermark, lebten oder leben mussten. Um zu einem besseren Verständnis dieser historisch so bedeutsamen und folgenreichen Erscheinungen zu gelangen, ist es meiner Meinung nach am besten, sich mit konkreten Fallbeispielen zu befassen. Erst anhand realer Schicksale von Menschen, die in unserer näheren Umgebung gelebt haben, wird es möglich sein zu begreifen, welche Leidenschaften und Hassgefühle unsere Vorfahren einst erfassten, mit welcher Zähigkeit sie um das kämpften, was sie für ihr Recht hielten. Das ausgewählte Beispiel stammt aus dem Bereich der Justiz. Dies hat zum einen den Grund, dass Justizakten den Sachverhalt besonders ausführlich dokumentieren, was dem Historiker Freude bereitet. Es zeigt, zweitens, aber auch, dass selbst die angeblich unparteiische, nur dem Gesetz verpflichtete, vom nationalen Streit unbeeinflusste Justiz zum Schauplatz des Volkstumskampfes zwischen Deutschsteirern und Slowenen geworden ist. Wir wollen diesen Streit nun anhand einer konkreten Person verfolgen. Es konfrontiert uns mit einem Fall, der sich über viele Jahre hinzog, bei dem es für den heutigen Betrachter um Kleinigkeiten ging und in den durch rund 15 Jahre hindurch die immer gleichen Personen verwickelt waren. Der bei Kriegsausbruch im Jahre 1914 57-jährige Rechtsanwalt Dr. Anton Brumen in Pettau/ Ptuj spielte die Hauptrolle in einem bizarren Streit, der sich von der Jahrhundertwende bis in die letzten Kriegsmonate hinzog. Brumen war seit seiner Jugend politisch tätig gewesen und gehörte während seines Jura-Studiums in Graz dem betont national-slowenischen Studentenverein „Triglav" an. Nachdem er sich später als Anwalt in Pettau niedergelassen hatte, verfasste er, teilweise unter Pseudonymen, zahlreiche Artikel politischen Inhalts für untersteirische Zeitungen und Zeitschriften (sowohl deutsch- als auch slowenischsprachige) sowie für die „Allgemeine österreichische Gerichtszeitung." Mit diesen politischen Artikeln schuf er sich eine Menge Feinde. Inmitten seiner Feinde nahm der Pettauer Bürgermeister Josef Ornig einen herausgehobenen Platz ein. Bei all dem ging es nicht ausschließlich um nationale Auseinandersetzungen zwischen Deutschen und Slowenen. Brumen betätigte sich nämlich als der Hauptkritiker an dem von Ornig errichteten politischen System in der Stadtgemeinde, einer Mischung aus rÜcksichtsloser Handhabung der deutschen Vorherrschaft mit einem aus Verwandtschafts- und Klientelbeziehungen gespeisten Patronagesystem. Es war ein System, das zwar naturgemäß die deutschen Belange - so, wie sie Ornig verstand - begünstigte, wegen seiner Korruption, die in regelmäßigen Abständen in Form von Skandalen an die Oberfläche schwappte, aber in beiden nationalen Lagern Kritiker fand. Sieht man von den unzähligen Pressepolemiken ab, so wurde der Konflikt hauptsächlich mit juristischen Mitteln ausgetragen: mittels zahlloser Klagen. An dieser mehr als zehnjährigen Tradition wurde sogar 1914 festgehalten, da Brumen anders als die übrigen Intimfeinde Ornigs nicht inhaftiert wurde. Eine von Brumens Spezialitäten waren die von ihm eingebrachten Rechtsmittel (Rekurse und Berufungen), die immer von persönlichen Beleidigungen jener Richter, die das bekämpfte Urteil ausgefertigt hatten, strotzten. Nur auf den ersten Blick handelt es sich um Banalitäten, die mit dem Nationalitätenkampf in keinem Zusammenhang stehen. Dies war sehr wohl der Fall, denn Brumen trug seine Niederlagen an slowenische Politiker heran, welche die Angelegenheiten im Reichsrat thematisierten und ihnen öffentliche Aufmerksamkeit verschafften.
    • založnik
      • Zgodovinsko društvo
    • datum
      • 2005
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd
    • pravice
      • licenca: ccByNcNd