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Kronika: časopis za slovensko krajevno zgodovino

Josip Ipavic med glasbo, literaturo in medicino


Avtor(ji):Igor Grdina
Soavtor(ji):Stane Granda (odg. ur.), Janez Cvirn (gl. ur.), Katarina Kobilica (prev.), Niko Hudelja (prev.), Anton Šepetavc (lekt.)
Leto:1994
Založnik(i):Zveza zgodovinskih društev Slovenije
Jezik(i):slovenščina
Vrst(e) gradiva:besedilo
Datoteke (1)
Ime:kronika_42_1994_3.pdf
Velikost:12.02MB
Format:application/pdf
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Prenesi
Opis
Der Komponist und Arzt Dr. Josip Ipavic (1873- 1921) trat in die slowenische Kulturgeschichte als Autor des ersten slowenischen Baletts "Der Hampelmann" (Možiček, 1901) sowie zahlreicher hochromantischer Sologesänge ein. Der literarische Wert der Texte hatte für ihn sekundäre Bedeutung, er suchte vielmehr Texte, die seiner Stimmungslage entsprachen. Besonders liebte er balladenhafte und elegische Stimmungen. Ipavic machte sich mit seinen Sologesängen vor allem im deutschen Kulturraum einen Namen, in Graz und Wien, aber auch im weiteren Europa, wurde jedoch bald vergessen, weil seine Lieder nicht gedruckt wurden. Sein Werk schätzten seinerzeit auch so namhafte Musiker wie Alexander Zemlinsky, Oskar Nedbal, Wilhelm Kienzl und Leos Janaček. Von 1905 bis 1910 schrieb Josip Ipavic seine umfangreichste Partitur, die Oper "Prinzeß Tollkopf' (Princesa Vrtoglavka) auf das Libretto der damals bekannten Schriftstellerin Mara von Berks (geb. Cop). Sie verwendete für das Libretto-Genre eine für das Fin de siede überraschend moderne Dramaturgie unerwarteter Schnitte, wie sie etwa in der "Versuchung des Hl. Antonius" von Gustave Flaubert anzutreffen ist (aus diesem Werk wurde die Szene der Sphinx und der Schimäre in die "Prinzeß Tollkopf' übernommen). Auch sonst strebte der Text eine "Hypermodemität" an (vor allem eine Allusion an die Dekadenten!), doch das Werk enthielt einfach zu viele Innovationen, um auf einer Opembühne aufgeführt werden zu können, auf der man vor dem Ersten Weltkrieg an Konventionen festhielt. Trotzdem zollten viele der Musik Lob (Ipavic wandte sich nämlich an mehrere namhafte Kenner um Hilfe; einige beschuldigten Oskar Nedbal des teilweisen Plagiats der "Prinzeß Tollkopf', was noch zu untersuchen wäre!). Die Grazer Deutschen erwiesen Josip Ipavic sogar Ehre mit dem Beinamen "slowenischer Mozart". Wegen Anfällen einer unheilbaren Krankheit hörte Ipavic vor dem Ersten Welkrieg wahrscheinlich ganz bewußt mit dem Komponieren auf (damit niemand seine Musik mit den pathologischen Prozessen in seiner Persönlichkeit in Verbindung bringen sollte; dennoch wurden in der slowenischen Öffentlichkeit später auch solche durchaus unbegründeten Vorwürfe hörbar). Er stand damit im völligen Gegensatz zu seinem untersteirischen Landsmarin Hugo Wolf, der auch nach Ausbruch seiner unheilbaren Krankheit fieberhaft weiterkomponierte. Kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs setzte sich - durch die Vermittlung von Emerik Beran - Leos Janaček persönlich ein für die Aufführung der "Prinzeß Tollkopf' in Brünn, doch verhinderte das verhängnisvolle Attentat von Sarajewo die vielversprechenden Pläne. Josip starb unbeachtet und vergessen im Jahre 1921, der einzige Nekrolog stammte aus der Feder der Grazer Deutschen. Für die Slowenen ging ein Teil seines kostbaren Erbes wegen der Geringschätzung echter Kulturwerte für immer verloren.
Metapodatki (11)
  • identifikatorhttps://hdl.handle.net/11686/42600
    • naslov
      • Josip Ipavic med glasbo, literaturo in medicino
      • Josip Ipavic Between Music, Literature and Medicine
      • Josip Ipavic zwischen Musik, Literatur und Medizin
    • avtor
      • Igor Grdina
    • soavtor
      • Stane Granda (odg. ur.)
      • Janez Cvirn (gl. ur.)
      • Katarina Kobilica (prev.)
      • Niko Hudelja (prev.)
      • Anton Šepetavc (lekt.)
    • predmet
      • Ipavic, Josip, 1873-1921
      • Zemlinsky, Aleksander
      • Janáček, Leoš
      • biografije
      • slovenski glasbeniki
    • opis
      • Der Komponist und Arzt Dr. Josip Ipavic (1873- 1921) trat in die slowenische Kulturgeschichte als Autor des ersten slowenischen Baletts "Der Hampelmann" (Možiček, 1901) sowie zahlreicher hochromantischer Sologesänge ein. Der literarische Wert der Texte hatte für ihn sekundäre Bedeutung, er suchte vielmehr Texte, die seiner Stimmungslage entsprachen. Besonders liebte er balladenhafte und elegische Stimmungen. Ipavic machte sich mit seinen Sologesängen vor allem im deutschen Kulturraum einen Namen, in Graz und Wien, aber auch im weiteren Europa, wurde jedoch bald vergessen, weil seine Lieder nicht gedruckt wurden. Sein Werk schätzten seinerzeit auch so namhafte Musiker wie Alexander Zemlinsky, Oskar Nedbal, Wilhelm Kienzl und Leos Janaček. Von 1905 bis 1910 schrieb Josip Ipavic seine umfangreichste Partitur, die Oper "Prinzeß Tollkopf' (Princesa Vrtoglavka) auf das Libretto der damals bekannten Schriftstellerin Mara von Berks (geb. Cop). Sie verwendete für das Libretto-Genre eine für das Fin de siede überraschend moderne Dramaturgie unerwarteter Schnitte, wie sie etwa in der "Versuchung des Hl. Antonius" von Gustave Flaubert anzutreffen ist (aus diesem Werk wurde die Szene der Sphinx und der Schimäre in die "Prinzeß Tollkopf' übernommen). Auch sonst strebte der Text eine "Hypermodemität" an (vor allem eine Allusion an die Dekadenten!), doch das Werk enthielt einfach zu viele Innovationen, um auf einer Opembühne aufgeführt werden zu können, auf der man vor dem Ersten Weltkrieg an Konventionen festhielt. Trotzdem zollten viele der Musik Lob (Ipavic wandte sich nämlich an mehrere namhafte Kenner um Hilfe; einige beschuldigten Oskar Nedbal des teilweisen Plagiats der "Prinzeß Tollkopf', was noch zu untersuchen wäre!). Die Grazer Deutschen erwiesen Josip Ipavic sogar Ehre mit dem Beinamen "slowenischer Mozart". Wegen Anfällen einer unheilbaren Krankheit hörte Ipavic vor dem Ersten Welkrieg wahrscheinlich ganz bewußt mit dem Komponieren auf (damit niemand seine Musik mit den pathologischen Prozessen in seiner Persönlichkeit in Verbindung bringen sollte; dennoch wurden in der slowenischen Öffentlichkeit später auch solche durchaus unbegründeten Vorwürfe hörbar). Er stand damit im völligen Gegensatz zu seinem untersteirischen Landsmarin Hugo Wolf, der auch nach Ausbruch seiner unheilbaren Krankheit fieberhaft weiterkomponierte. Kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs setzte sich - durch die Vermittlung von Emerik Beran - Leos Janaček persönlich ein für die Aufführung der "Prinzeß Tollkopf' in Brünn, doch verhinderte das verhängnisvolle Attentat von Sarajewo die vielversprechenden Pläne. Josip starb unbeachtet und vergessen im Jahre 1921, der einzige Nekrolog stammte aus der Feder der Grazer Deutschen. Für die Slowenen ging ein Teil seines kostbaren Erbes wegen der Geringschätzung echter Kulturwerte für immer verloren.
    • založnik
      • Zveza zgodovinskih društev Slovenije
    • datum
      • 1994
      • 01. 01. 1994
    • tip
      • besedilo
    • jezik
      • Slovenščina
    • jeDelOd